DAS ANBAUGEBIET GAYO-HOCHLAND
Das Gayo Hochland liegt auf 900 – 2000 m ü.M. und gehört zu den größten Arabica Anbaugebieten auf dieser Höhe weltweit. Angrenzend liegt das Schutzgebiet des Leuser Ökosystems mit 2,2 mio ha, inklusive des Leuser Nationalpark, der den vom Aussterben bedrohten vier großen endemischen Säugetierarten Sumatras: Nashorn, Elefant, Tiger und Orang-Utan ihren letzten Lebensraum bietet.
Der Kaffeeanbau in Gayo wurde erstmals 1908 während der niederländischen Kolonialzeit eingeführt. Kaffeeplantagen im Gayo-Hochland spielen seit Generationen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Lebensunterhalts lokaler Gemeinschaften. Die Kaffeeplantagen in Gayo werden von einzelnen Kleinbauern mit einem durchschnittlichen Landbesitz von weniger als 2 Hektar bewirtschaftet. Aufgrund seines fruchtbaren, vulkanischen Bodens ist der Charakter des Gayo-Kaffees sehr vielfältig, auch unter Berücksichtigung der Vielzahl der angebauten Kaffeesorten, die von Bourbon bis Catimor reichen. Ganz zu schweigen von der außergewöhnlichen Handhabung nach der Ernte. All dies macht Gayo Coffee zu einem einzigartigen Kaffee. Die komplexen Einflüsse des Gayo-Hochland erzeugen eine Vielzahl von unverwechselbaren Aromen, die Gayo-Kaffee zu einem der speziellsten Kaffees der Welt machen.
Wih Bersih
Die Kaffeebauern von Wih Bersih waren 2012 unsere ersten Partner.
Die Anzahl der Bauern, die uns mit Kaffee beliefern, ist seitdem von 40 auf 47 (2023) gestiegen. Insgesamt werden 30,6 Hektar mit Arabica-Kaffee, vorwiegend Tim-Tim- und Ateng-Sorten, bewirtschaftet. Der Leiter der Bauerngruppe ist Mulyadi, er verarbeitet die Kaffee-Kirschen nach dem typischen lokalen Standard von „Giling Basah“ (wet hulling) auf seiner Plantage. Die ersten Kaffeebauern wurden im April 2014 nach indonesischem Standard bio-zertifiziert. Das idyllische Dorf Wih Bersih liegt im Bezirk Central Aceh, etwa 30 Minuten westlich von Takengon, auf einer Höhe von 1200 – 1500 m ü.M. inmitten seiner Kaffeeplantagen auf einer Terrasse am Fuße eines Vulkanabhangs, der von intaktem Berg-Regenwald bedeckt ist.
„Wih Bersih“ bedeutet „sauberes Wasser“, und das ist dank des Regenwaldes gewährleistet. Die Artenvielfalt in dieser Plantage ist hoch, da die Bauern nebst der Leguminose Lamtoro eine Vielfalt von anderen Bäumen wie Avocado, Mandarine, Nangka sowie Durian, Papaya, Banane und Zimt als Schattenbäume zwischen die Kaffeesträucher pflanzen.
Umang Isaq
Umang Isaq, was soviel bedeutet wie “Onkel Isaak”, stieß 2012 als unser zweiter Partner zum Projekt. Das Dorf liegt in bezaubernder Landschaft im Central Aceh Distrikt etwas mehr als 3 Stunden Fahrt von Takengon, der Hauptstadt des Gayo-Hochlands entfernt. Umang Isaq war während des Bürgerkriegs ein geheimes Rückzugsgebiet der Aceh Freiheitskämpfer, was zu einem Konflikt mit der Armee führte und infolgedessen zu einer gewaltsamen Vertreibung der ansässigen Dorfbevölkerung. Erst nach dem Ende des Bürgerkriegs 2005 kehrten die Kaffeebauern nach und nach zurück und kümmerten sich um die vernachlässigten Plantagen. Die Kaffeegärten liegen auf einer Höhe von 1000 – 1300 m ü.M. und es werden vor allem die Arabica-Sorten Tim-Tim und Ateng angebaut. Gegenwärtig (2023) arbeiten wir mit 31 Bauern zusammen, die 32,9 ha bewirtschaften, der Leiter der Bauerngruppe ist Karyadi.
Die Lage dieser Plantagen ist besonders, denn es gibt keine anderen Kaffeeplantagen in der Nachbarschaft.
Mekar Indah
Das kleine Dorf „Mekar Indah“, auf Deutsch „Schöne Blüte“, ist ein Ableger des Dorfs Wih Bersih, und seine Kaffeegärten liegen angrenzend an diejenigen von „Wih Bersih“ auf einer Höhe zwischen 1200 und 1600 m ü.M. im Bezirk Zentral-Aceh.
Seit 2015 arbeitet das Orang Utan Coffee Projekt hier mit 43 Farmern (in 2023) zusammen, die ein Gebiet von 26,9 ha mit hauptsächlich Tim-Tim- und Ateng-Sorten bewirtschaften. Dorfkultur und Kaffeeanbau in Mekar Indah unterscheiden sich kaum von denjenigen in Wih Bersih. Der Leiter der Bauerngruppe ist Rusli.
Panji Mulia
Der Name „Panji Mulia“ bedeutet „Edler Sieg“. Diese Kaffeeplantagen liegen im Distrikt Bener Meriah auf einer Höhe von 1300 bis 1600 m ü.M.. Das Orang Utan Coffee Project arbeitet mit 51 Kaffeebauern zusammen, die insgesamt eine Fläche von 23,9 ha Kaffeeplantagen bewirtschaften. Die Sorten, die hier angebaut werden, sind Arabica -Ateng, Jember und Tim-Tim. Der Leiter der Bauerngruppe ist Misniadi, die Besonderheit dieser Gruppe ist, dass sie von javanischen Immigranten abstammt, die während der Kolonialzeit in holländischen Teeplantagen arbeiteten. Damit ist „Panji Mulia“ die erste Bauerngruppe, die nicht zur vorherrschenden ortsansässigen Volksgruppe der Gayo gehört.
Uning Bertih
Der Kaffeeanbau ist schon lange die Existenzgrundlage dieser Gruppe, mit dem Gruppenleiter Irwan Kadari. Die Plantagen liegen auf einer Höhe von 1200 – 1400 m ü.M. im Distrikt Bener Meriah. Seit 2023 arbeiten wir mit 77 Kaffeebauern zusammen, die insgesamt 54,9 ha bewirtschaften. Die Arabica-Sorten Tim-Tim und Ateng herrschen vor.
Das Dorf Uning Bertih liegt in reizvoller Landschaft am Fuß des Bergs Burni Kelong. Durch die spezielle Hanglage kann hier besonders lange Kaffee geerntet werden.
Pondok Gaja
Pondok Gajah bedeutet auf Deutsch „Elefantenstall“. Diese Gruppe stieß 2019 zum OUC-Projekt. Einheimische glauben, dass das Dorf Pondok Gajah früher besucht wurde, um Elefanten zu sehen. Pondok Gajah liegt auf 1400 bis 1500 m ü.M. im Distrikt Bener Meriah und ist aufgrund seiner hohen Lage und dem fruchtbaren Boden eines der besten Kaffeeanbaugebiete im Gayo Hochland. Es werden 64,5 ha von 94 Bauern unter der Leitung von Misniadi bewirtschaftet. Neben Kaffee als Haupterzeugnis wird auch Ingwer produziert. Das ist eine wirksame Methode, um das Unkraut zwischen den Kaffeebäumen zu reduzieren und bringt außerdem zusätzliches Einkommen für die Landwirte. Wie in den anderen Dörfern werden auch hier die Kaffeesorten Tim-Tim und Ateng angepflanzt.
Sukarame
Sukarame, was so viel wie „Versammlung“ bedeutet, ist eines der Dörfer im Bezirk Bener Meriah, Provinz Aceh, Indonesien. Die Lage zwischen Tälern und Hügeln am Fuße des Vulkans „Pantan Terong“ trägt zur Bodenfruchtbarkeit in diesem Gebiet bei. Orang Utan Coffee arbeitet seit 2020 mit mehr als 145 Kleinbauern zusammen, die über 80,5 Hektar in einer Höhe von 1100-1500 m über dem Meeresspiegel bewirtschaften. Unser Kaffee wird von Familienbetrieben bezogen, die seit der holländischen Kolonialzeit bestehen und seit langem eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der lokalen Gemeinden spielen.